Unsere Branche lebt von Wandel und Modernisierung: Technologische Schübe machten das Arbeitsleben einfacher. Umsatz und Produktivität wuchsen, was mehr Jobs und höhere Einkommen brachte. Auch die vierte industrielle Revolution hat gut begonnen: Schon heute ist jeder sechste M+E-Betrieb stark digitalisiert, zeigt der M+E-Strukturbericht von IW Consult. Und die Vorreiterfirmen trugen zum aktuellen Höchststand von 4 Millionen M+E-Mitarbeitern besonders bei.
Fachkräfte sind gefragt bei M+E. Wichtig ist allerdings, dass sich die Belegschaften fit halten für die Arbeitswelt 4.0. Dafür tun die Betriebe viel, belegt eine bundesweite Bitkom-Umfrage: Mehr als die Hälfte der Industriebetriebe will binnen Jahresfrist Mitarbeiter für Industrie 4.0 schulen - je nach betrieblichen Anforderungen und zusätzlich zu anderen Qualifizierungen.
Es gibt aber Hindernisse auf dem Weg in die Zukunft. Ein Beispiel ist das veraltete Arbeitszeitrecht. Was Ruhezeiten und Höchstarbeitszeiten angeht, passt es nicht zu Internet und Homeoffice. EU-Regelungen bieten Betrieben und Beschäftigten mehr Möglichkeiten. Oder der Ausbau des Glasfasernetzes: Da hinkt Deutschland weit hinter anderen Industrieländern her. Außerdem nimmt die von der Politik geplante Begrenzung der befristeten Beschäftigung den Unternehmen wichtige Flexibilität. Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger sagt: „Neueinstellungen würden weiter erschwert – und das gerade jetzt, da sich das wirtschaftliche Klima deutlich verschlechtert.“
Industrie 4.0 gelingt nur, wenn wir an einem Strang ziehen: Betriebe, Beschäftigte, Tarifpartner und Politik. Die bisherigen Erfolge zeigen: Es lohnt sich für alle.